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Einsamkeit auf allen Ebenen bekämpfen

Aktuelles

Mit einem Grußwort des Kanzlers, einer Rede von Familienministerin Lisa Paus und einer Podiumsdiskussion geht die SoVD-Bundesverbandstagung weiter.

Olaf Scholz spricht auf einer Videoleinwand.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) richtet sich in einer Videobotschaft an die Teilnehmenden der SoVD-Bundesverbandstagung. Alle Fotos: Wolfgang Borrs

Der Auftakt zum zweiten Tag der 23. Bundesverbandstagung des SoVD stand im Zeichen der Kampagne „Gemeinsam gegen einsam“, die der Verband in diesem Jahr in die Öffentlichkeit brachte.

Vor diesem Themenschwerpunkt wandte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) per Videobotschaft an die Delegierten des SoVD sowie die Gäste der Veranstaltung und wünschte ihnen eine erfolgreiche Bundesverbandstagung. Dabei lobte er den Einsatz des Verbandes. Angesichts der großen Herausforderungen sei der SoVD „ein starker Partner“ für die Politik. Durch die Sozialrechtsberatung gelange das Geld dorthin, wo es tatsächlich gebraucht werden. Einen besonderen Dank richtete er an die ehrenamtlich Aktiven des Verbandes: „Sie halten unser Land zusammen. Dafür danke ich Ihnen von ganzen Herzen.“ Mit seinem Engagement trage der Verband zu einer „Gesellschaft des Respekts“ bei.

Einsamkeit ist gesamtgesellschaftliches Anliegen

Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier begrüßte anschließend die geladenen Gäste aus Politik und Verbänden, darunter Familienministerin Lisa Paus (Die Grünen), Adrian Hille aus dem Bundeskanzleramt, Andreas Wallenborn, Geschäftsführer des VdK, Lisi Maier von der Bundesstiftung Gleichstellung, Yvonne de Andrés vom Deutschen Frauenrat sowie Karin Schwendler und Markus Fuß von ver.di.

Sie sprach über die Entstehung der SoVD-Kampagne „Gemeinsam gegen einsam“ und die viele Facetten von Einsamkeit in der Gesellschaft – diese müsse deshalb auch als gesamtgesellschaftliches Anliegen betrachtet werden.

Mehr Begegnungsorte schaffen

Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (DIE GRÜNEN) schloss daran in ihrer Keynote an. Auch sie stellte die große Tragweite des Themas Einsamkeit heraus und stellte fest: „Einsamkeit nagt am Zusammenhalt der Gesellschaft“. Einsamkeit werde dabei von vielen Faktoren bestimmt, sie stellte dabei Krankheit, Pflegebedürftigkeit (sowohl für Gepflegte als auch für pflegende Angehörige) und Langzeitarbeitslosigkeit heraus. Und natürlich befördere gerade Armut Tendenzen zur Vereinsamung. Hier wolle sie mit der Kindergrundsicherung Abhilfe schaffen, Familien mehr Teilhabechancen ermöglichen und verdeckte Armut bekämpfen.

Doch ganz konkret benötigten Menschen auch Anlauforte, an denen sie sich begegnen könnten. Diese müssten in „Pantoffelnähe“ liegen – also wohnortnah und bequem zu erreichen sein. Noch in diesem Jahr werde ihr Ministerium eine Strategie gegen Einsamkeit beschließen, kündigte sie an.

SoVD setzt sich gegen Einsamkeit ein

Einsamkeit, so die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier in ihrer Reaktion auf den Vortrag von Lisa Paus, habe nicht nur eine individuelle, sondern auch eine strukturelle Seite. Beides bekämpfe der SoVD – zum einen durch die Gemeinschaft vor Ort, zum anderen durch seinen Einsatz für eine soziale Politik, die allen ermöglicht, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Intensiv hat der Verband Einsamkeit in seinem Gutachten zum Thema beleuchtet.

Aktuell sei gerade die wachsende Altersarmut ein Problem. Die gesetzlichen Renten würden der Inflationsrate hinterherhinken. Der SoVD setzt sich deshalb dafür ein, dass Rentner*innen genauso wie Pensionär*innen eine Inflationsprämie erhalten.

Podiumsdiskussion beleuchtet viele Aspekte

Abschließend wurde das Thema Einsamkeit aus verschiedenen Perspektiven in einer Podiumsdiskussion behandelt. Unter dem Titel „Macht Armut einsam? – Wie unser Sozialstaat Einsamkeit bekämpfen kann“ debattierten verschiedene Expertinnen und Experten, wie soziale Einbindung und Unterstützung verbessert werden könnten, um Einsamkeit zu verringern. Zu Gast waren Ricarda Lang (Bundesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen), Sabine Werth (Gründerin der Berliner Tafel), Kirsten Bruhn (Parasportlerin) und Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Deutlich wurde, dass es Veränderungen in verschiedenen Bereichen braucht, um Einsamkeit und Armut zu verringern. Die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und der Abbau von Barrieren im Alltag waren nur zwei der Themengebiete, in denen Handlungsbedarf diagnostiziert wurde.

Der komplette öffentliche Teil der Bundesverbandstagung des SoVD ist hier noch einmal als Video verfügbar.  

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Die Veranstaltung im Video

Weitere Fotos von der Bundesverbandstagung