Am Wochenende veröffentlichte Ippen Media ein Interview mit der SoVD-Vorstandsvorsitzenden Michaela Engelmeier. Es ist unter anderem auf der Webseite der Frankfurter Rundschau zu lesen.
Im Gespräch über die Koalitionsverhandlungen und die drängendsten Aufgaben für die neue Bundesregierung betont Engelmeier: „Wir stehen vor riesigen sozialen Herausforderungen. Die Politik muss nun aktiv werden, sonst ist der soziale Frieden gefährdet.“
Sichere Renten durch stabilen Arbeitsmarkt
Sie fordert die Koalierenden dazu auf, Kompromisse zu finden und zusammenzukommen. Sie unterstreicht: „soziale Sicherheit die Grundlage für gesellschaftliche Stabilität“.
Für die sozialpolitischen Themenfelder stellte Engelmeier im Interview konkrete Forderungen auf. Langfristig müsse das Rentenniveau erhöht werden, der Schlüssel dazu sei ein stabiler Arbeitsmarkt. Mehr Menschen müssten Beschäftigung finden und Rentenbeiträge zahlen.
Mehr Rentenpunkte für Erziehungszeiten
Beim Arbeitsmarkt gelte es außerdem, die Chancen für Frauen zu verbessern. Engelmeier betont: „Es braucht klare politische Entscheidungen. Gute Betreuungsangebote, eine gerechtere Verteilung der familiären Aufgaben und eine an den Bedarfen der Frauen ausgerichtete Arbeitsmarktpolitik sind entscheidend. Frauen dürfen nicht länger in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrängt werden.“ Um Altersarmut von Frauen zu verhindern, könnten etwa zusätzliche Rentenpunkte für Zeiten der Kindererziehung angerechnet werden.
Um den Wohnungsmangel zu bekämpfen regte die SoVD-Vorstandsvorsitzende ein „Bundesprogramm für gemeinwohlorientiertes und staatliches Bauen“ an. Damit könnten auch die dringend benötigten Sozialwohnungen geschaffen werden.
Sozialgipfel nach Amtsantritt des neuen Kanzlers
Für die auskömmliche Finanzierung des Sozialstaats brauche es endlich eine gerechte Steuerpolitik. Engelmeier plädiert für eine Steuerreform, die Vermögende und Besserverdienende stärker einbezieht.
Im Interview wiederholte Michaela Engelmeier außerdem ihre Forderung nach einem Sozialgipfel unmittelbar nach der Amtsaufnahme von Friedrich Merz und kündigte an, sich mit diesem Anliegen direkt an Merz zu wenden.