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In Deutschland sehen wir schwarz bei der Schwarzarbeit

Arbeit Rente Frauen Pressemeldung

SoVD-Präsident Adolf Bauer: „Das ist ein gefährlicher Trend.“

Berlin. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt es heute schwarz auf weiß: Während bei unseren europäischen Nachbarn Haushaltshilfen viel häufiger offiziell angemeldet sind, verrichten diese Arbeit bei uns in Deutschland Menschen zu rund 75 % schwarz. Im EU-Schnitt sind es nur 57 Prozent. SoVD-Präsident Adolf Bauer ist besorgt: „Die sogenannte ‚informelle Arbeit‘ bringt zwar keine Steuerabzüge mit sich, allerdings sind die Beschäftigten auch nicht bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit geschützt. Besonders beschämend ist die Tatsache, dass so ein reiches Land wie Deutschland hier ein absolutes Negativbeispiel ist.“

Die OECD stuft die haushaltsnahen Dienstleistungen zwar als bedeutend für eine steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen ein, Adolf Bauer sieht hier allerdings ein Risiko: „Die Arbeitskräfte in diesem Bereich sind oft sozial schlecht abgesichert. Zumeist sind gerade die nicht abgesicherten Beschäftigten Frauen. Die Coronakrise hat deutlich gezeigt, wie wichtig eine soziale Absicherung ist. Denn auch hier gab es während der Lockdowns Phasen, in denen diese Haushaltshilfen nicht arbeiten konnten und damit einen Lohnausfall hatten. Diese Form von Schwarzarbeit führt darüber hinaus direkt in die Altersarmut, weil keine Rentenbeiträge entrichtet werden.“

Als Lösung sieht der SoVD-Präsident nur eines: "Wir können es gar nicht oft genug wiederholen: Wir brauchen die Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro - auch und gerade erst Recht - in Privathaushalten. Gerade auch in Hinblick auf die Rente darf nicht vergessen werden, dass die gesetzliche Rentenversicherung nicht nur im Alter absichert, sondern auch bei Erwerbsminderung und im Hinterbliebenenfall. Außerdem bietet die Rentenversicherung Reha- und Präventionsmaßnahmen, sowie soziale Ausgleichselemente für Zeiten von Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen. Die Politik muss hier dringend handeln."


V.i.S.d.P.: Peter-Michael Zernechel